25.05.2016rss_feed

Bonn bekommt neuen Mietspiegel

In einer gemeinsamen Pressekonferenz haben Vertreter der Stadt Bonn, Haus und Grund Bonn und Bad Godesberg und der Mieterbund Bonn/Rhein-Sieg/Ahr e.V. am 24. Mai 2016 den neuen qualifizierten Mietspiegel vorgestellt.

Er tritt in Kraft, wenn der Stadtrat ihn am 30. Juni bei der nächsten Ratssitzung beschließt.

 

Der neue Mietspiegel ist repräsentativ und entspricht bei der Anzahl der Befragten Mieter und Vermieter den wissenschaftlichen Anforderungen an einen sogenannten qualifizierten Mietspiegel.

Die Quote der Befragten war zwar bereits beim alten Mietspiegel ausreichend, konnte jedoch nochmals deutlich erhöht werden.

 

Ganz neu im Bonner Mietspiegel ist die Verpflichtung des Vermieters einen Energieausweis vorzulegen, wenn er eine Mieterhöhung durchführen möchte.

 

Mietsteigerungen um bis zu 10 %

Die ermittelten Zahlen sind erschreckend, wenn auch für den Mieterbund nicht neu. Die Mieten sind in den letzten Jahren um bis zu 10% in Bonn gestiegen. Für Mieter mit kleinen oder mittleren Einkommen heißt das: Eine bezahlbare Wohnung in zentraler Lage ist eine Wunsch, der nicht so schnell in Erfüllung gehen wird.

 

Der Vorsitzende des Mieterbund, Bernhard von Grünberg fordert deshalb erneut und mit Nachdruck die Verantwortlichen der Stadt auf, mehr Wohnungen zu bauen. Dazu gehört auch der öffentlich geförderte Wohnungsbau. Fördermittel dürfen nicht mehr ungenutzt an das Land NRW zurückgegeben werden, denn dass Bedarf an neuen Wohnungen besteht, ist unstrittig.

 

Appell an Bürger keine Bebauung zu verhindern

Aber auch an die Bürger appelliert er, sich nicht gegen Verdichtung oder Neubau zu wehren. Denn das passiert immer häufiger, dass Bürger zwar den Bau von Wohnungen unterstützen, aber bitte nicht vor der eigenen Haustür.

 

Verfehlte Wohnungspolitik der letzten Jahre rächt sich jetzt

Die Fehler der Vergangenheit rächen sich jetzt auf ganzer Linie. Erst der Verkauf von städtischen Wohnungen, dann der fehlende Neubau, besondere im öffentlich geförderten Wohnungsbau, führen jetzt dazu, dass bei ständig wachsender Nachfrage die Mieten immer weiter steigen werden.

 

Wir werden uns daher auch weiterhin für eine effektive Mietpreisbremse stark machen und können allen Mietern nur raten, sich mit uns in Verbindung zu setzen, wenn Vermieter bei der Neuvermietung gegen sie verstoßen und werden den neuen Oberbürgermeister, z.B. bereits am 1. Juli bei unserer Mitgliederversammlung zu der er sein Kommen zugesagt hat, an sein Versprechen erinnern, den Wohnungsbau zur Chefsache" zu erklären, sagte Bernhard von Grünberg.