21.07.2025rss_feed

Wohnen ist keine Ware

Wohnen ist ein Menschenrecht – keine Ware. Um dieser Grundüberzeugung im Vorfeld der Kommunalwahl im September 2025 Ausdruck zu verleihen, hat das Bündnis Wohnen Bonn einen Forderungskatalog für die Arbeit des zukünftigen Stadtrats und der Stadtspitze vorgelegt.

Unter sechs Überschriften stellen die Bündnismitglieder - der Deutsche Gewerkschaftsbund Bonn/Rhein-Sieg, der Deutsche Mieterbund Bonn/Rhein-Sieg/Ahr, die AWO Bonn/Rhein-Sieg, der Caritasverband für die Stadt Bonn, das Diakonische Werk Bonn und Region sowie Der Paritätische Kreisgruppe Bonn - darin heraus, dass soziale Wohnungsversorgung kommunale Pflichtaufgabe sein muss. Sie fordern dabei die demokratischen Parteien auf, sich klar und verbindlich zu bezahlbarem und fairem Wohnraum zu bekennen – mit konkreten Zielen, verbindlichen Aufgaben und der Kraft zur Umsetzung.

Dazu erklären die Bündnismitglieder:
Magdalena Möhlenkamp, Mieterbund-Vorsitzende: Allein die Kaltmieten sind in Bonn in den letzten fünf Jahren um durchschnittlich 12 Prozent gestiegen, die Nebenkosten noch stärker. Wer kann sich das zukünftig noch leisten? Es ist längst überfällig, dass Politik dieser drastischen Entwicklung mit noch größerem Engagement und Tatkraft entgegenwirkt!
Rainer Bohnet, stellv. DGB-Vorsitzender: Der angekündigte Bauturbo unserer neuen Bundesbauministerin bietet große Chancen für bezahlbaren Wohnraum. Sobald das Gesetz in Kraft ist, müssen die Kommunen Dampf machen.
AWO-Kreisgeschäftsführerin Barbara König: Wir brauchen mehr sozialen und barrierefreien Wohnraum. Dieser kann durch Nachverdichtung auch in der Bonner City entstehen!
Caritasdirektor Jean-Pierre Schneider: Gerade benachteiligte Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen und auch viele ältere Menschen mit kleinem Etat haben nahezu keine Chance mehr am freien Wohnungsmarkt. Wir müssen alles tun, um für diese Mitmenschen das Risiko einer Obdachlosigkeit zu beseitigen!
Diakonie-Geschäftsführer Tobias Köhler: Es braucht dringend bezahlbaren Wohnraum für alle Menschen in Bonn und Region. Denn Wohnen ist ein Grundbedürfnis und ein Menschenrecht.
Manfred Becker, Bündnismitglied für den Paritätischen, und Edith Kühnle, Kreisvorsitzende des Paritätischen:
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Bonn begrüßt das geplante Online-Angebot der Stadt Bonn, mit dem betroffene Mieter:innen bei überhöhten Mieten und Wucher-Mieten zukünftig Unterstützung vom Wohnungsamt bekommen sollen. Denn bezahlbarer Wohnraum ist ein wichtiger Beitrag zur Armutsbekämpfung. Bezahlbarer barrierefreier Wohnraum ist insbesondere für alte Menschen eines der wirksamsten Mittel gegen Altersarmut. Und eine ergänzende altersgerechte soziale Infrastruktur in jedem Quartier ermöglicht damit alten Menschen bis zum Schluss im vertrauten Umfeld zu bleiben."