19.05.2016rss_feed

LEG macht Gewinne auf Kosten der Mieter

Ausschüttungen an Aktionäre und Belastung für Mieter!

 

Anlässlich der Hauptversammlung der LEG Immobilien AG am 19.05.2016 in Düsseldorf möchte auch der Mieterbund in Bonn auf die schwierige Situation vieler Mieter der LEG in Bonn hinweisen.

 

In Bonn haben wir zurzeit z.B. die Auseinandersetzung um die Modernisierung in der Reutersiedlung. Diese Siedlung ist unmittelbar nach dem Krieg gebaut worden für Bedienstete des Bundestages und der Bundesregierung und steht trotz der alten Bausubstanz unter Denkmalschutz.

 

Die LEG möchte für diese Kleinstwohnungen nach der Modernisierung einen Mietpreis von 9,10 Europro Quadratmeter monatlich haben.

Hinzu kommt, dass es Streitigkeiten über den Umfang und der Sinnhaftigkeit bestimmter Modernisierungsarbeiten gibt.

 

So sollen zum Beispiel 3-fach verglaste Fenster eingebaut werden, obwohl die Wandstärke der 40-er Jahresbauten aus Denkmalschutzgründen nicht verstärkt werden darf. Das führt nach Auffassung des Mieterbundes und der Verbraucherzentrale leicht zu erheblichen Feuchtigkeits- und Schimmelschäden.

 

Die bisherige Heizung, die über einen Gas betriebenen Kachelofen die Wärme in der Wohnung verteilt hat, soll ersetzt werden durch eine Zentralheizung. Hierbei sollen die Kosten zu 100% auf die Mieter umgelegt werden ohne Abzug für das bisherige Heizsystem, was die Mieter als sehr viel angenehmer und preiswerter empfunden haben.

Darüber hinaus gibt es Auseinandersetzung über die Höhe der Mietminderung während der Baumaßnahme.

Viele Mieter haben bereits jetzt Angst, dass sie nach Beendigung der Arbeiten und der folgenden Mietererhöhung sich die Wohnung nicht mehr leisten können und aus ihrem Viertel verdrängt werden. Deswegen ist es notwendig, dass rechtzeitig, vor der Maßnahme, die Mieter ihre finanzielle Situation auch offen legen, damit zu diesem Zeitpunkt bereits über eine mögliche Härte durch extreme Mieterhöhungen verhandelt werden kann.

 

Bernhard von Grünberg, Vorsitzender des Mieterbundes hierzu:

Wir haben alle Anstrengungen unternommen, z.B. durch eine Initiative zur Volksbefragung, dass die LEG nicht von der damaligen Landesregierung veräußert wird. Leider ist anders entschieden worden, so dass die LEG zunächst am internationale Fonds verkauft wurde und jetzt an der Börse notiert ist. Die Folge davon ist, dass vor allen die Interessen der Anleger im Vordergrund stehen und nicht die der Mieter.

Wäre die LEG noch im Landeseigentum, wäre dies ein gutes Instrument, den dringend benötigten öffentlich geförderten Wohnungsbau auch selbst durchführen zu können.